EKP was ist das?
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Feuer

Erdkinderplan – Montessori-Schule Penzberg

Es stellt sich vielleicht die Frage, was „EKP“ überhaupt ist. Der Erdkinderplan (kurz EKP) ist ein von Maria Montessori entwickeltes Konzept für die Schüler ab der 7. Klasse. Maria Montessori vertrat die Meinung, dass es für Jugendliche zu Beginn der Pubertät das Falsche sei, die ganze Zeit im Klassenzimmer zu hocken und den Schulstoff lediglich über den kognitiven Zugang zu lernen. Stattdessen sollten sie raus gehen in die Natur, mit ihr umgehen lernen, gemeinsam Ideen entwickeln und verwirklichen und somit das Team – und Sozialverhalten ausprägen. Es sollte und soll nun gelernt werden, eigenes auf die Beine zu stellen, sich selbst zu erfahren und seinen Platz in der Welt zu erforschen. 

„Niemals darf man Jugendliche wie Kinder behandeln: Sie haben dieses Stadium verlassen, und es ist besser, sie so zu behandeln, als ob ihre Tüchtigkeit größer wäre als sie tatsächlich ist und nicht ihre Verdienste zu bagatellisieren und zu riskieren, das Gefühl ihrer Würde zu verletzten.“ – Maria Montessori 

Wie kann man in einem Gemütszustand wie der Pubertät noch ans Lernen denken? Das fragen sich heute Hirnforscher und Erziehungswissenschaftler und das erkannte auch Maria Montessori bereits am Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie entwickelte den so genannten Erdkinderplan, ein Konzept für die Jugenderziehung. 

Der Erdkinderplan ist eine Methode, mit der man die Entwicklung und Prägung eines Kindes beim Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein fördern kann. Dabei wurde dem Arbeiten auf dem Bauernhof, in der Natur und mit der Erde ein besonderer Stellenwert eingeräumt. 

Ins Zentrum sollten somit in diesem Lebensabschnitt praktische Arbeiten rücken, das In-Verbindung-kommen mit der Erde, die körperliche Betätigung, die Mitarbeit an etwas, das größer ist als man selbst. Dabei erfahren die Jugendlichen positive Gefühle, wie nützlich zu sein, fähig zu sein, produktiv mitwirken zu können, Teil eines sozialen Gefüges zu sein.  

Erdkinderplan – montessori-mitwitz

Maria Montessoris- Plan, war es Kinder auf das Leben vorzubereiten, weil Sie sah die Welt in einer Krise – und die Schule war unfähig, junge Menschen auf die Anforderungen demodernen Lebens vorzubereiten. Daher kam die Idee zum Erdkinderplan.


Sie wollte Jugendliche Leute darauf vorbereiten sich zu organisieren und Verantwortung zu übernehmen.

-Wer war Maria Montessori? 

Maria Montessori war die Begründerin der Montessori Pädagogik. Sie studierte Ingenieurwesen und Mathematik und erlangte dadurch die Berechtigung zum Medizinstudium. Maria Montessori war 1892 die erste Frau in Italien, die das Medizinstudium begann und war 1896 ebenfalls die erste Frau in Italien, die den Doktortitel der Medizin erlangte. Sie wandte sich den Kindern zu und entwickelte Lernmaterialien, die nicht der Norm entsprachen und den Kindern in der Schule das Lernen erleichterten. Es entwickelte sich das Montessori-Konzept. 

– Das Leben der Maria Montessoris 

Maria Montessori wurde am 31. August 1870 bei Ancona in Italien geboren. Sie war die erste Frau, die an der Universität Rom zur Ärztin ausgebildet wurde (1892 bis 1896). Während ihrer Zeit als Assistenzärztin in einer psychiatrischen Klinik in Rom begann sie, sich mit Fragen des Lernverhaltens und der Lernfähigkeit von beeinträchtigten Kindern zu befassen. 

Von 1887 bis 1899 hielt Maria Montessori Vorträge über Frauenemanzipation und Sozialreformen auf verschiedenen internationalen Kongressen in Europa. 

1898 wurde ihr Sohn Mario geboren, den sie zunächst (bis 1913) bei Bekannten aufziehen ließ. Mario wurde später ihr zuverlässiger und ständiger Begleiter und Organisator ihrer Bewegung. 

Im Jahr 1900 übernahm sie die Leitung eines medizinisch-pädagogischen Instituts zur Ausbildung von Lehrern für beeinträchtigte Kinder in einer Modellschule. Nach kurzer Zeit verließ sie das Institut, um von 1902 bis 1904 in Rom Pädagogik und Anthropologie zu studieren. Von 1904 bis 1908 hielt sie selbst bereits Vorlesungen am Pädagogischen Institut der Universität Rom. 

1907 eröffnete sie die erste „casa dei bambini“ (Kinderhaus) für Kinder in einer Armensiedlung im römischen Stadtteil San Lorenzo. 

Ihr erstes Buch, „Il metodo della pedagogia scientifica applicato all’educazione infantile nelle case dei bambini“, das sie 1909 veröffentlichte, wurde in 20 Sprachen übersetzt und fand in der ganzen Welt große Beachtung. Maria Montessori entwickelte auf den Grundlagen ihrer Erfahrungen, Untersuchungen und Beobachtungen eigenes Lernmaterial. 1909 leitete sie ihren ersten internationalen Lehrerausbildungskurs. Die Montessori-Methode breitete sich rasch aus, nicht nur in Europa, sondern ab 1913 auch in den USA und ab 1926 in Südamerika. 

1916 siedelte Maria Montessori nach Barcelona über, wo sie bis 1936 lebte. 

1929 wurde die Association Montessori Internationale (AMI) gegründet, bis 1935 mit Sitz in Berlin, später dann in Amsterdam. Förderer waren unter anderem Sigmund Freud, Rabindranath Tagore, Guglielmo Marconi und Jean Piaget. Maria Montessori reiste unermüdlich, hielt Vorträge, schrieb Bücher und bildete auf der ganzen Welt viele hundert Lehrer aus. Leider behinderte die politische Situation Europas zwischen den beiden Weltkriegen ihre Arbeit sehr. 

1934 wurden die Montessori-Schulen in Italien nach Konflikten mit der faschistischen italienischen Regierung geschlossen. 

1936 verließ sie wegen des spanischen Bürgerkrieges Barcelona und zog nach Amsterdam. 

Während des 2. Weltkrieges lebten Maria Montessori und ihr Sohn in Indien im Exil (übrigens gibt es in Indien immer noch viele Montessori-Schulen). Dort bildeten die beiden über tausend Lehrer aus. 

1947 kehrte Maria Montessori wieder nach Italien zurück. 

Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte Maria Montessori in den Niederlanden und immer wieder in Indien. Sie beschäftigte sich unermüdlich mit der Erziehung zum Frieden. Ihr Menschenbild war geprägt von der Idee eines Menschen mit freier Persönlichkeit und Gespür für die Verantwortung gegenüber den Mitmenschen und der Natur. 

Am 6. Mai 1952 starb sie in Nordwijk aan Zee in den Niederlanden.